KAPITEL 3
Konfigurieren und Verwalten von Internet Information Server
Internet Information Server umfaßt ein grafikorientiertes Verwaltungsprogramm, den Internet-Dienst-Manager, mit dem Sie die Internet-Dienste überwachen, konfigurieren und steuern können.
Der Internet-Dienst-Manager ist der zentrale Ort, von dem aus Sie sämtliche Computer in Ihrem Unternehmen steuern können, auf denen Internet Information Server ausgeführt wird. Sie können den Internet-Dienst-Manager auf jedem Computer unter Windows NT Workstation oder Windows NT Server ausführen, der über das Netzwerk mit Ihrem Web Server verbunden ist. Mit Hilfe der Remote-Verwaltung können Sie Ihre Web Server vom Server selbst, von einer Verwaltungsarbeitsstation im unternehmensweiten LAN (Local Area Network) oder auch über das Internet verwalten.
Da der Internet-Dienst-Manager das Windows NT-Sicherheitsmodell verwendet, können nur Administratoren nach erfolgreicher Echtheitsbestätigung Dienste verwalten, und Administratorkennwörter werden verschlüsselt über das Netzwerk übertragen.
Neben dem Internet-Dienst-Manager stellt Internet Information Server einen HTML-basierten Internet-Dienst-Manager bereit, den Sie von jedem Web Browser aus ausführen können. Mit beiden Versionen des Internet-Dienst-Managers können Sie dieselben Verwaltungsaufgaben ausführen. Im vorliegenden Handbuch beziehen sich Verweise auf den Internet-Dienst-Manager auf beide Programmversionen, sofern nicht anders angegeben.
In diesem Kapitel werden folgende Vorgänge erläutert:
Darüber hinaus können Sie nach allen Computern Ihres Netzwerks suchen, auf denen Internet Information Server ausgeführt wird.
2. Geben Sie im Feld Server-Name den Host-Namen des Web Servers, seine IP-Adresse oder seinen NetBIOS-Namen an.
2. Doppelklicken Sie in der angezeigten Server-Liste auf den gewünschten Server.
Anmerkung Werden weitere Internet-Dienste, wie NNTP (Network News Transfer Protocol) und SMTP (Simple Mail Transfer Protocol), ausgeführt, werden diese in der Berichtansicht des Internet-Dienst-Managers neben den Diensten WWW, FTP und Gopher ebenfalls aufgelistet.
In der folgenden Abbildung werden die Funktionen der Schaltflächen und Symbole im Internet-Dienst-Manager erläutert. Sie können zum Ausführen derselben Funktionen auch die Dropdown-Menüs Eigenschaften und Ansicht verwenden.
Herstellen einer Verbindung zu Servern und Anzeigen der Registerkarten
2. Sucht alle Web Server im Netzwerk.
3. Zeigt die Registerkarten zum Konfigurieren des ausgewählten Dienstes an.
Starten, Beenden oder Anhalten eines Dienstes
5. Beendet den ausgewählten Dienst.
6. Hält den ausgewählten Dienst an.
Auswählen der Dienste, die angezeigt werden sollen
8. Zeigt den Gopher-Dienst im Hauptfenster des Internet-Dienst-Managers an.
9. Zeigt den WWW-Dienst im Hauptfenster des Internet-Dienst-Managers an.
Starten des Schlüssel-Managers zum Erstellen eines SSL (Security Sockets Layer)-Schlüssels
Vornehmen der erforderlichen Anpassungen der Dienste
12. Zeigt die Registerkarten für einen Dienst an, wenn Sie auf diesen doppelklicken.
13. Zeigt den Server- und Dienststatus an.
In der Server-Ansicht werden die auf Netzwerk-Computern ausgeführten Dienste für die einzelnen Computer-Namen angezeigt. Klicken Sie auf das Plus-Symbol neben einem Computer-Namen, um die auf dem Computer ausgeführten Dienste anzuzeigen. Doppelklicken Sie auf einen Dienstnamen, um dessen Registerkarten anzuzeigen. Die Server-Ansicht eignet sich besonders für Web Sites mit mehreren Web Servern, wenn der Status der auf einem bestimmten Computer installierten Dienste angezeigt werden soll.
In der Dienstansicht werden die auf den einzelnen ausgewählten Computern ausgeführten Dienste nach Dienstname geordnet angezeigt. Klicken Sie auf das Plus-Symbol neben einem Dienstnamen, um die Computer anzuzeigen, auf denen dieser Dienst ausgeführt wird. Doppelklicken Sie auf den Computer-Namen unter einem Dienst, um die Registerkarten für den auf diesem Computer ausgeführten Dienst anzuzeigen. Die Dienstansicht eignet sich besonders für Web Sites mit über große Entfernungen verteilten Web Servern, wenn angezeigt werden soll, auf welchen Computern ein bestimmter Dienst ausgeführt wird.
2. Klicken Sie im Menü Eigenschaften auf Dienst starten, Dienst beenden oder Dienst anhalten.
Doppelklicken Sie im Internet-Dienst-Manager auf einen Computer- oder Dienstnamen, um die zugehörigen Registerkarten anzuzeigen. Klicken Sie auf eine der Registerkarten, um die Eigenschaften für die jeweilige Kategorie anzeigen zu lassen. Klicken Sie nach dem Festlegen der Diensteigenschaften auf OK, um zum Hauptfenster des Internet-Dienst-Managers zurückzukehren. Ausführliche Informationen zu den einzelnen Registerkarten finden Sie in den nachfolgenden Kapiteln zu Sicherheit, Verzeichnissen und Protokollierung.
Anmerkung In Ausnahmefällen ist es unter Umständen erforderlich, Konfigurationseinstellungen für Internet Information Server oder Windows NT Server über den Registrierungseditor (Regedt32.exe) vorzunehmen. Informationen zu Registrierungseinträgen und deren Verwendung finden Sie in Kapitel 10, Konfigurieren von Registrierungseinträgen.
Darüber hinaus können Sie auf der Registerkarte Protokollieren das Format für die Protokollierung wählen: entweder das Standardformat oder das National Center for Supercomputing (NCSA) Common Log File-Format.
Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 7, Protokollieren der Server-Aktivität.
Sie können außerdem die maximale Netzwerkbandbreite für ausgehende Daten festlegen, um den Umfang der Datenübertragung an der Web Site einzuschränken. Weitere Informationen hierzu finden Sie im folgenden Abschnitt.
Die Beschränkung der Bandbreite für Benutzer von Microsoft Internet Information Server ist besonders sinnvoll, wenn Ihre Internet-Leitung zu mehreren Zwecken eingesetzt wird. Die Beschränkung der Bandbreite ermöglicht, daß andere Aktionen (wie EMail und Remote-Anmeldungen) über dieselbe Leitung ausgeführt werden, ohne durch die Aktivitäten auf dem Web Server allzusehr verzögert zu werden.
2. Klicken Sie auf die Registerkarte Weitere Optionen.
3. Aktivieren Sie Netzwerkverwendung für alle Internet-Dienste auf diesem Computer begrenzen.
4. Wählen Sie die Anzahl der Kilobyte pro Sekunde, die für Internet-Dienste zulässig sein soll.
5. Klicken Sie auf Übernehmen und dann auf OK.
Solange die verwendete Bandbreite unterhalb der eingestellten Schranke bleibt, werden Client-Anfragen nach Informationen beantwortet. Nähert sich die Bandbreite dem eingestellten Wert, werden Client-Anfragen aufgeschoben, bis die Netzwerklast abnimmt. Durch die Verzögerung kann der Web Server Schwankungen in der Netzwerklast ausgleichen, ohne Browser-Anfragen abzulehnen. Überschreitet die Bandbreite die eingestellte Schranke, werden Client-Anfragen zum Lesen von Dateien zurückgewiesen und Anfragen zur Übertragung von Dateien verschoben, bis die Bandbreite den eingestellten Wert nicht mehr übersteigt.
Klicken Sie auf die Registerkarte DNS, um die DNS (Domain Name System)-Einstellungen für die Namensauswertung wie Host-Name, Domänennamen und DNS-Server festzulegen.
Über die Schaltfläche Startart bestimmen Sie, ob der Dienst beim Neustart des Servers automatisch gestartet wird. Wenn ein bestimmter Grund dafür besteht, können Sie in diesem Dialogfeld auch ein anderes Konto für den WWW-Dienst festlegen und dadurch die Einstellungen in der Registerkarte Dienst des Internet-Dienst-Managers überschreiben. Sie sollten diese Einstellung nur dann ändern, wenn dies Teil Ihrer Sicherheitsstrategie ist. Verwenden Sie andernfalls die Standardeinstellungen im Feld Anmelden als.
Unter dem FAT (File Allocation Table)-Dateisystem besteht keine Möglichkeit der Zugriffssteuerung für Dateien. Mit Hilfe des Programms Convert.exe können Sie gegebenenfalls ein Dateisystem nach NTFS konvertieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Windows NT-Dokumentation.
Mit Internet Information Server werden automatisch Datenquellen für den Windows NT Systemmonitor installiert, sowohl für die WWW-, FTP- und Gopher-Dienste als auch für die Zusammenfassung der Leistung der Internet-Informationsdienste. Diese Datenquellen können Sie im Windows NT Systemmonitor für die Echtzeitmessung der Internet-Dienstauslastung verwenden. Eine Liste dieser Datenquellen und ihrer Beschreibungen finden Sie nachstehend. Sofern nicht anders angegeben, ist jede Datenquelle für die Überwachung aller drei Dienste verfügbar. (Beispielsweise können Sie die Verbindungsversuche für WWW, FTP oder Gopher überwachen, die aktuellen CGI-Anforderungen jedoch nur für den WWW-Dienst.
Anmerkung Der WWW-Dienst wird im Windows NT Systemmonitor als HTTP-Dienst bezeichnet.
Datenquelle | Beschreibung |
Abgebrochene Verbindungen | Gesamtanzahl der Verbindungen, die aufgrund eines Fehlers oder zu vieler Anforderungen an den Gopher-Dienst getrennt wurden. |
Bytes empfangen/s | Die Rate, mit der Daten-Bytes von dem Dienst empfangen werden. |
Bytes gesendet/s | Die Rate, mit der Daten-Bytes von dem Dienst gesendet werden. |
Bytes/s insgesamt | Die Rate der insgesamt von dem Dienst übertragenen Daten (Summe der gesendeten und empfangenen Bytes). |
CGI-Anforderungen | Gesamtzahl der CGI (Common Gateway Interface)-Anforderungen, die seit dem Start des WWW-Dienstes ausgeführt wurden. CGI-Anforderungen rufen benutzerdefinierte Gateway-Programme auf, die der Administrator installieren kann, um eine Formularverarbeitungs-Routine oder andere dynamische Datenquellen hinzuzufügen. |
Verbindungsversuche | Anzahl der unternommenen Verbindungsversuche zu dem Dienst. |
Verbindungen/s | Rate, mit der HTTP-Anforderungen derzeit bearbeitet werden. |
Fehlerhafte Verbindungen | Gesamtzahl der Verbindungen (seit dem Start des Dienstes), die bei der Verarbeitung durch den Gopher-Dienst zu Fehlern führten. |
Aktuelle Anonyme Benutzer | Anzahl der anonymen Benutzer, die derzeit mit dem Dienst verbunden sind. |
Aktuelle CGI-Anforderungen | Aktuelle Anzahl der gleichzeitig vom WWW-Dienst verarbeiteten CGI-Anforderungen (einschl. WAIS-Index-Abfragen). |
Aktuelle Verbindungen | Aktuelle Anzahl der Verbindungen mit dem Dienst (Summe der anonymen und nichtanonymen Benutzer). |
Aktuelle ISAPI-Erweiterungsanforderungen | Aktuelle Anzahl der gleichzeitig vom WWW-Dienst verarbeiteten ISAPI-Erweiterungsanforderungen. |
Aktuelle Nichtanonyme Benutzer | Aktuelle Anzahl der nichtanonymen Benutzer, die gleichzeitig mit einem bestimmten Dienst (WWW, FTP oder Gopher) verbunden sind. |
Dateien empfangen | Gesamtzahl der Dateien, die von dem Dienst seit seinem Start empfangen (auf den Computer kopiert) wurden (nur WWW oder FTP). |
Dateien gesendet | Gesamtzahl der Dateien, die von dem Dienst seit seinem Start gesendet (von dem Computer heruntergeladen) wurden. |
Dateien insgesamt | Gesamtzahl der Dateien, die von dem Dienst seit seinem Start übertragen wurden (nur WWW oder FTP). |
GET-Anforderungen | Gesamtzahl der HTTP GET-Anforderungen, die vom WWW-Dienst empfangen wurden; GET-Anforderungen dienen gewöhnlich zum Laden von Dateien oder Bildern, können jedoch auch für Formulare eingesetzt werden. |
Gopher-Plus-Anforderungen | Gesamtzahl der Gopher Plus-Anforderungen, die seit dem Dienststart vom Gopher-Dienst empfangen wurden. |
HEAD-Anforderungen | Gesamtzahl der HTTP HEAD-Anforderungen, die vom WWW-Dienst empfangen wurden; HEAD-Anforderungen zeigen gewöhnlich an, daß ein Client den Status eines bereits geladenen Dokuments abfragt, um festzustellen, ob es aktualisiert werden muß. |
ISAPI-Erweiterungsanforderungen | Gesamtzahl der vom WWW-Dienst empfangenen HTTP ISAPI-Erweiterungsanforderungen; ISAPI-Erweiterungsanforderungen sind benutzerdefinierte Gateway-DLLs (Dynamic-Link Libraries), die der Administrator installieren kann, um eine Formularverarbeitungs-Routine oder andere dynamische Datenquellen hinzuzufügen. |
Anmeldeversuche | Anzahl der Anmeldeversuche des Dienstes seit dem Dienststart. |
Maximale Anzahl Anonymer Benutzer | Größte Anzahl anonymer Benutzer, die seit dem Dienststart gleichzeitig mit dem Dienst verbunden waren. |
Maximale Anzahl CGI-Anforderungen | Größte Anzahl von CGI-Anforderungen, die seit dem Dienststart gleichzeitig vom WWW-Dienst verarbeitet wurden. |
Maximale Anzahl Verbindungen | Größte Anzahl von Benutzern, die seit dem Dienststart gleichzeitig mit dem Dienst verbunden waren. |
Maximale Anzahl ISAPI-Erweiterungsanforderungen | Größte Anzahl von ISAPI-Erweiterungsanforderungen, die seit dem Dienststart gleichzeitig vom WWW-Dienst verarbeitet wurden. |
Maximale Anzahl Nichtanonymer Benutzer | Größte Anzahl nichtanonymer Benutzer, die seit dem Dienststart gleichzeitig mit dem Dienst verbunden waren. |
Fehler: Nicht gefunden | Anzahl der Anforderungen, die von dem Dienst nicht erfüllt werden konnten, da das angeforderte Dokument nicht gefunden wurde; dem Client gewöhnlich als Fehler-Code HTTP 404 mitgeteilt. |
Andere Anforderungsmethoden | Anzahl anderer HTTP-Anforderungen als GET, POST oder HEAD; beispielsweise PUT, DELETE, LINK oder andere von Gateway-Anwendungen unterstützte Methoden. |
POST-Anforderungen | Anzahl der HTTP-Anforderungen mit der POST-Methode; im allgemeinen für Formulare oder Gateway-Anforderungen. |
Gesamtzahl Anonymer Benutzer | Gesamtzahl der anonymen Benutzer, die seit dem Dienststart jemals mit dem Dienst verbunden waren. |
Gesamtzahl Nichtanonymer Benutzer | Gesamtzahl der nichtanonymen Benutzer, die seit dem Dienststart jemals mit dem Dienst verbunden waren. |
Datenquelle | Beschreibung |
Zwischenspeicher-Leerungen | Gesamtzahl der Zwischenspeicher-Leerungen seit dem Dienststart. |
Zwischenspeicher-Treffer | Gesamtzahl der seit dem Dienststart im IIS-Zwischenspeicher gefundenen Anforderungen einer Datei, einer Verzeichnisliste oder eines dienstspezifischen Objekts. |
Zwischenspeicher-Treffer % | Anteil der Zwischenspeicher-Treffer an allen Zwischenspeicheranforderungen. |
Zwischenspeicher-Fehltreffer | Gesamtzahl der seit dem Dienststart nicht im IIS-Zwischenspeicher gefundenen Anforderungen einer Datei, einer Verzeichnisliste oder eines dienstspezifischen Objekts. |
Zwischenspeichergröße | Konfigurierte Maximalgröße des gemeinsam verwendete HTTP-, FTP- und Gopher-Zwischenspeichers. |
Verwendeter Zwischenspeicher | Aktuelle Anzahl der Bytes im gemeinsam verwendeten Zwischenspeicher, die zwischengespeicherte Daten enthalten (umfaßt Verzeichnislisten, Verwaltung von Dateizugriffsnummern und dienstspezifische Objekte). |
Zwischengespeicherte Dateizugriffsnummern | Aktuelle Anzahl der von allen IIS-Diensten zwischengespeicherten Zugriffsnummern offener Dateien. |
Aktuell blockierte Async-E/A-Anforderungen | Aktuelle Anzahl der asynchronen E/A-Anforderungen, die durch die Begrenzung der Bandbreite blockiert wurden. |
Verzeichnislisten | Aktuelle Anzahl der von allen IIS-Diensten zwischengespeicherten Verzeichnislisten. |
Gemessene Async-E/A-Bandbreitenverwendung | Gemessene Bandbreite (in Byte) asynchroner E/A-Vorgänge, ermittelt über eine Minute. |
Objekte | Aktuelle Anzahl der von allen IIS-Diensten zwischengespeicherten Objekte (umfaßt Objekte zur Verwaltung von Dateizugriffsnummern und für Verzeichnislisten sowie dienstspezifische Objekte). |
Erlaubte Async-E/A-Anforderungen insgesamt | Gesamtzahl der durch die Bandbreitenbegrenzung zugelassenen asynchronen E/A-Anforderungen seit dem Dienststart. |
Blockierte Async-E/A-Anforderungen insgesamt | Gesamtzahl der durch die Bandbreitenbegrenzung blockierten asynchronen E/A-Anforderungen seit dem Dienststart. |
Abgelehnte Async-E/A-Anforderungen insgesamt | Gesamtzahl der durch die Bandbreitenbegrenzung abgelehnten asynchronen E/A-Anforderungen seit dem Dienststart. |
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