KAPITEL 2
Einführung in das Internet und die Internet-Dienste
Bevor Sie mit der Planung und Umsetzung Ihrer Web Site beginnen, sollten Sie sich mit den einzelnen Komponenten vertraut machen, die an der Einrichtung einer Web Site auf einem Computer unter Windows NT Server beteiligt sind.
Dieses Kapitel gibt Antworten auf die folgenden Fragen:
Das WWW (World Wide Web oder einfach das Web) bietet eine grafische, leicht bedienbare Oberfläche zum Durchsuchen und Anzeigen von Dokumenten im Internet. Diese Dokumente bilden aufgrund der zwischen ihnen bestehenden Verbindungen ein Netz (web) von Informationen.
Die Dateien, oder Seiten (pages), im Web sind miteinander verknüpft. So können Sie zu einer anderen Seite wechseln, indem Sie auf spezielle Texte oder Grafiken, sogenannte Hyperlinks, klicken.
Die Seiten können Nachrichten, Bilder, Filme oder Audiodaten über jedes beliebige Thema enthalten. Sie können sich auf Computern irgendwo in der Welt befinden. Wenn Sie mit dem Web verbunden sind, haben Sie weltweiten Zugriff auf Informationen.
Hyperlinks sind Wörter bzw. Grafiken, in die Web-Adressen eingebettet sind. Durch Klicken auf einen Hyperlink springen Sie zu einer bestimmten Seite an einer bestimmten Web Site. Hyperlinks sind leicht zu erkennen: Hyperlink-Text unterscheidet sich gewöhnlich in der Farbe vom restlichen Text einer Web-Seite, Hyperlink-Grafiken sind häufig farbig umrandet.
Jede Web-Seite, einschließlich der Homepage einer Web Site, besitzt eine eindeutige Adresse, die als URL (Uniform Resource Locator) bezeichnet wird; beispielsweise http://www.microsoft.com/home.htm. Die URL-Adresse gibt den Namen des Computers an, auf dem die Seite gespeichert ist sowie den genauen Pfad zu der Seite.
Web Server können so konfiguriert werden, daß auch in einem Intranet die vom Internet gebotenen Merkmale und Dienste verfügbar sind. Diese umfassen z. B. die Bereitstellung von Hypertext-Seiten (die Text, Hyperlinks, Bilder und Audiodaten enthalten können), die Beantwortung von Client-Anfragen nach Informationen und den Zugriff auf Datenbanken. In diesem Handbuch werden die Veröffentlichungsdienste als Internet-Dienste bezeichnet, unabhängig davon, ob sie in einem Intranet oder im Internet ausgeführt werden.
Die Symbolleiste des Internet Explorers bietet eine Reihe umfangreicher Funktionen und Befehle für das Arbeiten mit dem Browser. Die Adressenleiste unterhalb der Symbolleiste zeigt die Adresse der aktuellen Web-Seite an. Wenn Sie zu einer neuen Web-Seite wechseln möchten, geben Sie die URL-Adresse der Seite direkt in den weißen Leerraum dieser Leiste ein. Zum Abschluß der Eingabe drücken Sie die EINGABETASTE. Alternativ können Sie zu einer anderen Seite wechseln, indem Sie auf einen Hyperlink klicken, der eine Verknüpfung mit der neuen Seite darstellt.
Das Betriebssystem Microsoft Windows NT® umfaßt den Internet Explorer für Windows NT. Daneben stehen Versionen des Internet Explorers für Windows® für Workgroups, Windows 3.1 und Windows 95 zur Verfügung.
Bei der HTML-Seite handelt es sich entweder um eine statische Seite, die bereits formatiert und in der Web Site gespeichert ist, um eine Seite, die vom Server dynamisch als Reaktion auf vom Benutzer gelieferte Informationen erstellt wird, oder um eine Seite, auf der die verfügbaren Dateien und Ordner der Web Site aufgeführt sind.
Die URL-Syntax besteht aus einer bestimmten Folge aus Protokoll, Domänenname und Pfad zu der angeforderten Information. Das Protokoll bezeichnet die Kommunikationsmethode, mit der auf die Informationen zugegriffen wird; beispielsweise HTTP (HyperText Transport Protocol). Von Internet Information Server werden die Protokolle HTTP, FTP und Gopher unterstützt. Der Domänenname ist der im DNS (Domain Name System) registrierte Name des Computers, der die Informationen bereitstellt. Der Pfad ist der Pfad zu den angeforderten Informationen auf dem Computer. In der folgenden Tabelle sind Beispiele für die verschiedenen URL-Adressen aufgeführt:
Protokoll | Domänenname | Pfad zur Information |
http:// | www.microsoft.com | /backoffice |
https://
(sicheres HTTP) |
www.firma.de | /catalog/orders.htm |
gopher:// | gopher.college.edu | /research/astronomy/index.htm |
ftp:// | orion.bureau.gov | /stars/alpha quadrant/starlist.txt |
Anfragetyp | URL-Adresse |
Statische HTML-Seite | http://www.microsoft.de/business/index.htm |
ISAPI-Anwendung | http://www.msn.com/custom/page1.dll?CUST=on |
Internet-Datenbank-Connector | http://www.microsoft.com/feedback/input.idc |
CGI-Skript (Common Gateway Interface) | http://www.firma.de/calculator/add.pl?2.2 |
Die folgende Abbildung zeigt, wie ein Benutzer eine Anfrage an eine ISAPI (Internet Server API)-Anwendung senden kann, die zwei Zahlen addiert. Der Benutzer gibt die beiden Summanden ein und klickt auf eine Schaltfläche, durch die die beiden Zahlen an den Web Server gesendet werden. Der Web Server ruft die ISAPI-Anwendung zur Addition der Zahlen auf und liefert das Ergebnis in Form einer HTML-Seite an den Benutzer.
Die folgende Abbildung zeigt, wie ein Benutzer mit Hilfe des Internet-Datenbank-Connectors eine Bestellung in einer Datenbank ablegen kann. Der Benutzer füllt ein Formular aus und klickt auf eine Schaltfläche, durch die die Daten des Formulars an den Server gesendet werden. Der Server legt die Daten in der Datenbank ab und bestätigt die Bestellung durch Senden einer HTML-Seite.
Informationen über die Verwendung von Skripten, Anwendungen oder Datenbankabfragen zum Erstellen dynamischer HTML-Seiten finden Sie in Kapitel 8, Veröffentlichen von Informationen und Anwendungen.
Anstatt Verzeichnislisten zu verwenden, können Sie ein Standarddokument bereitstellen. Weitere Informationen über Standarddokumente finden Sie in Kapitel 6, Planen von Informationsverzeichnissen und virtuellen Servern.
Einer der wesentlichen Faktoren für die Konfiguration und den Einsatz von Internet Information Server besteht darin, ob es nur intern von den Mitarbeitern innerhalb Ihres Intranets verwendet wird oder ob die Anbindung ans Internet vorgesehen ist.
Die folgenden Szenarien sollen Ihnen einen Eindruck des breiten Spektrums an Einsatzmöglichkeiten von Internet Information Server vermitteln.
Beispielsweise können Sie in einer kleinen Arbeitsgruppe Internet Information Server auf einem bestehenden Datei- und Druck-Server installieren. Der Web Server der Arbeitsgruppe könnte persönliche Seiten im Web-Format oder benutzerdefinierte Arbeitsgruppenanwendungen zur Verfügung stellen, als Schnittstelle zu der SQL-Datenbank (Structured Query Language) der Arbeitsgruppe dienen oder über RAS (Remote Access Service) den Zugriff auf die Ressourcen der Arbeitsgruppe über Wählverbindungen von Remote-Standorten aus ermöglichen.
In einem größeren Unternehmen mit mehreren Abteilungen oder Arbeitsgruppen könnte Internet Information Server dagegen in jeder Abteilung auf einem bestehenden Datei-Server für arbeitsgruppenspezifische Informationen ausgeführt werden. Ein zentraler Informations-Server ließe sich für unternehmensweite Informationen, wie beispielsweise ein Personal- oder Firmenverzeichnis, einsetzen.
An größeren Standorten können Sie den Zugriff von Ihrem internen Netzwerk auf den Internet Information Server ermöglichen, damit die Angestellten den Server durchsuchen oder mit Autorenhilfsmitteln wie Microsoft FrontPage Informationsseiten für den Server erstellen können.
Aufgrund der Integration von Internet Information Server mit sämtlichen Windows NT-Diensten lassen sich auch Server mit mehreren Funktionen einrichten. Beispielsweise kann eine Firma mit Standorten in verschiedenen Teilen der Welt Internet Information Server einsetzen, um die Kommunikation zwischen Standorten, erweitert um die Flexibilität des Internet-Zugangs, zu ermöglichen. Sie können sogar zusätzlich zu Internet Information Server den RAS-Dienst installieren, um Wählverbindungen zu Ihrem Intranet oder dem Internet zu ermöglichen.
Anmerkung An vielen Konfigurationen zur Internet-Anbindung sind Router oder Sicherheitseinrichtungen von Fremdherstellern beteiligt, die Netzwerkpakete zwischen Ihrem Computer und dem Internet filtern. Router und andere Sicherheitseinrichtungen sind auf den obigen Abbildungen nicht dargestellt.
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