
Wallfahrtskirche auf dem Kalvarienberg

Um 1668 entstehen Legenden über den Berg und allmählich wird aus dem
befestigten Aussichtspunkt ein Wallfahrtsort.
Die Legende erzählt: Im Jahre 1668 gingen zwei etwa 18-jährige Mädchen von
Pobenhausen auf den Kalvarienberg, damals noch Geisberg genannt, zum
Grasschneiden. Plötzlich soll die eine, Margaretha Seydelmeyer, ein schönes
Kindlein mit einem Lämmlein, das von Wölfen verfolgt wurde, gesehen haben.
Als sie diese Erscheinung ihrer Gefährtin gezeigt habe, sei alles aus ihren
Augen verschwunden. Beide Mädchen seien dann eiligst in das Dorf zurückgekehrt
und hätten in großer Aufregung von der Erscheinung erzählt, worauf heilige
Ehrfurcht vor diesem Berg alle Bewohner der Gegend erfasste.
Pfarrer Holzapfel lässt 1688 an dieser Stelle drei Kreuze errichten. Aus dem
einstmaligen “Geisberg“ wird der “Kalvarienberg“, auf den von Jahr zu Jahr
mehr Wallfahrer pilgern, die von gemeldeten Wundern und auch von den dort
abgehaltenen Passionsspielen angezogen werden.
1691 wird der Grundstein zu einer Kirche mit drei Altären gelegt
1694 wird der Bau vollendet
1698 stellt man das große Vesperbild, die geschnitzte Figur der schmerzhaften
Muttergottes, auf den Hochaltar
1701 gewährt Papst ClemensXl. einen vollkommenen Ablaß
Während des Pandurenkrieges kommt die Wallfahrt gänzlich zum Erliegen, hat
doch die Kirche zu jener Zeit keinen Priester. In der Säkularisation steht das
Wallfahrtskirchlein bereits auf der Liste der abbruchreifen Gotteshäuser.
Nachdem Freiherr von Pfetten Einspruch erhob, bleibt das Benefizium in seinen
Rechten unangetastet. Die Gnadenkapelle wird ausgebaut, und die Einsiedelei zu
einer Benefiziatenbehausung erweitert.
1764 lebt die Wallfahrt wieder auf
1766 stiftet Freiherr von Pfetten das Benefizium für einen ständigen
Geistlichen
auf dem Kalvarienberg Papst Clemens XIII. gewährt einen achttägigen Ablass für
die Pfingstwoche, Plus VI. dehnt ihn aus für alle Wallfahrer, die während des
ganzen Jahres ihren Weg auf den Berg finden. Die Schar der Pilger zum
Kalvarienberg in Pobenhausen
nahm immer mehr zu.
1988 feierte Pobenhausen das 300-jährige “Bergjubiläum“
Die Woche vom Pfingstmontag bis zum Dreifaltigkeitssonntag bürgerte sich als
die der eigentlichen Wallfahrtstage ein. Noch heute kommen an diesen Tagen
zahlreiche Wallfahrer aus den umliegenden Gemeinden zu Fuß nach Pobenhausen.
Später wurden dann die Fastenfreitage eingeführt, die ebenfalls bis heute
gehalten werden und von den Gläubigen geschätzt werden.
Am Fest Christi Himmelfahrt treffen sich alljährlich die Jugendlichen der
Region Altbayern zu einem Wallfahrtsgottesdienst auf dem Kalvarienberg.
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